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… eine Ehemalige berichtet

Wer von uns hat nicht schon von der Zerstörung des tropischen Regenwaldes gehört und findet dies ganz schlimm?

Wir klagen gerne die großen Konzerne an, die die Regenwälder flächenhaft roden für die Produktion von Futtermitteln oder für die Förderung von Bodenschätzen.

Zu Recht oder Unrecht mag jetzt dahin gestellt sein.

In einem Land wie Ecuador, wo das jährliche Bevölkerungswachstum derzeit ca. 1,5 % beträgt, roden die Dorfbewohner in den Bergen den Wald, weil sie ums nackte Überleben kämpfen.

Sie erzeugen auf den gerodeten Flächen Nahrungsmittel, um nicht verhungern zu müssen.

Doch ihnen ist nicht bewusst, dass sie damit ihre Lebensgrundlage in Gefahr bringen.

Das Bewusstmachen dieses Problems hat sich die Estacion Biological Bilsa im Norden Ecuadors zum Ziel gesetzt.

Unsere Ehemalige Bärbel Daub (Abi 2007) hat mehrere Monate im zentralen Camp dieses Naturschutzgebietes verbracht, um ihren ganz persönlichen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes und damit zur Sicherung der Lebensgrundlagen einen Beitrag zu leisten.

In einem informativen und spannenden Bildvortrag berichtete sie am 13.04.2010 auf Einladung des Freundeskreises der Ehemaligen im Rahmen des Erdkundeunterrichts der J 12 über ihren Aufenthalt und ihre Erlebnisse und Abenteuer.

Das Naturschutzzentrum, mitten im Regenwald liegend, nur mit Maultieren über einen Fußpfad mit knöcheltiefem Schlamm erreichbar, bestand aus einfachen Behausungen, in denen die Stammkräfte und die vielen Freiwilligen („volontarios“) untergebracht waren.

Zu den täglichen Aufgaben der Besatzung zählten hauptsächlich die Artenregistrierung, die Pflanzung junger Bäume, die Instandhaltung der Wege und des Camps sowie die Information der Bevölkerung über die ökologischen Zusammenhänge.

Wie Bärbel Daub berichtete, hat der Aufenthalt in Ecuador ihre Sichtweise zum Leben hierzulande, vor allem zum Umgang mit Nahrungsmitteln nachhaltig verändert.

„Wir machen den Kauf eines modernen Handys zum Problem, während in Ecuador Menschen ums Überleben kämpfen“ war denn auch einer der Kernsätze am Ende des beeindruckenden Vortrages.

Eine weitere Bemerkung wollte sie den Schülerinnen und Schülern nicht vorenthalten: „Ich habe nie gedacht, mit welch einfachen Mitteln ich in meinem Leben auskommen kann.“

Sie brauchte einige Zeit, wie sie sagte, um sich wieder an das Leben in Deutschland zu gewöhnen.

Die Rückkehr sei geradezu eine Art Kulturschock gewesen.

Sie ermunterte unsere angehenden Abiturientinnen und Abiturienten, nach der Schulzeit im Ausland eine Auszeit zu nehmen, um neue Perspektiven für sich zu entdecken und die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln.